Unser Dorf

Quelle: Volksfreund Druckerei/Portaflug

Geschichte

Die Geschichte Hedderts reicht weit zurück: Bereits im Jahr 981 wurde das Gebiet in einer Urkunde erwähnt, in der Erzbischof Egbert von Trier Besitz in „Hederichsrode“ dem Stift St. Paulin übertrug. Die erste gesicherte urkundliche Nennung unter diesem Namen datiert auf das Jahr 1207.

Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich der Name mehrfach: Hedenroit (1670), Heydert (1710) oder Haydert (1724) sind einige der überlieferten Varianten. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Heddert zwischen dem Trierer Stift St. Paulin und der Herrschaft Schillingen des Domkapitels aufgeteilt.

1794 besetzten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer. In den folgenden Jahrzehnten gehörte Heddert zum Kanton Hermeskeil, später nach dem Wiener Kongress zu Preußen, und war ab 1816 Teil des Landkreises Trier. Mit der Gründung von Rheinland-Pfalz im Jahr 1946 wurde Heddert Teil des heutigen Bundeslandes.

Die Herkunft des Ortsnamens ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Mögliche Wurzeln sind die Schlingpflanze „Hedera“ (Efeu), die einst viele Häuser zierte, oder der Begriff „Heiden“. Klar ist: Heddert blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück – tief verwurzelt in der Kulturlandschaft des Hochwalds.

Leben in Heddert heute

Inmitten einer idyllischen Mittelgebirgslandschaft gelegen, prägen freistehende Häuser, sanfte Hänge und die L143 das Ortsbild. Herzstück des sozialen Lebens ist das Bürgerhaus „Helena“, ein liebevoll saniertes Bauernhaus, das heute Treffpunkt, Veranstaltungsort und Symbol gelebter Gemeinschaft ist. 

Direkt daneben liegt das Feuerwehrgerätehaus, das nicht nur Einsatzbasis, sondern auch Treffpunkt für Schulungen, Theaterproben und die beliebte Laurentius-Kirmes ist. Fast jeder achte Einwohner engagiert sich hier ehrenamtlich – ein Beweis für den starken Zusammenhalt im Ort.

Heddert bietet mit dem Heimatverein, einem Aufenthaltsraum für Jugendliche und einer aktiven Dorfgemeinschaft viel Lebensqualität. Junge Familien schätzen besonders das Neubaugebiet „In den Wirzbruchgärten“, das naturnahes Wohnen am Dorfrand ermöglicht. Wälder, Felder und Wanderwege liegen direkt vor der Haustür.

Trotz seiner überschaubaren Größe ist Heddert lebendig geblieben. Mobile Verkaufswagen sorgen für regelmäßige Nahversorgung, während Kindergarten, Schule und Einkaufsmöglichkeiten in den umliegenden Orten gut erreichbar sind.Viele junge Menschen bleiben dem Ort treu – ein Zeichen dafür, dass Heddert Heimat im besten Sinne ist.

Laurentius-Kapelle

Mitten im Dorf, auf einem kleinen Felsen oberhalb des Kapellenbachs, steht die Laurentius-Kapelle. Sie wurde im Jahr 1801 erbaut – an einem Ort, an dem vermutlich schon früher ein Altar oder eine kleinere Kapelle stand.

Der schlichte Bau aus Bruchstein mit seinem leicht geneigten Dachreiter ist typisch für die Region und zeugt von bäuerlicher Bauweise, tiefem Glauben und Beständigkeit. Im Inneren überrascht die Kapelle mit einem kunstvoll vergoldeten barocken Altar, der vermutlich aus der Abtei St. Maximin in Trier stammt. Im Jahr 1929 wurde sie um eine Sakristei aus Tuffstein erweitert – gefertigt aus dem Material des nahegelegenen Pluwigerhammers.

Mehrfach umgebaut und liebevoll gepflegt, ist die Kapelle weit mehr als ein Ort des Gebets – sie bewahrt Geschichte, erinnert an frühere Generationen und stärkt die Dorfgemeinschaft bis heute. Vor dem Eingang lädt ein kleiner Rastplatz zum Innehalten ein – mit Blick auf die ruhige Natur des Hochwalds.

Das Wappen von Heddert

Das Wappen der Ortsgemeinde Heddert vereint geschichtliche und kirchliche Symbole:

In der oberen Schildhälfte zeigt es auf silbernem Grund ein rotes Balkenkreuz – das klassische Zeichen des Kurfürstentums Trier, zu dem Heddert über Jahrhunderte gehörte.

Die untere Schildhälfte ist blau und zeigt einen silbernen Palmzweig, belegt mit einem goldenen Buch. Diese Elemente stammen aus einem alten Siegel des Stifts St. Paulin aus dem späten 11. Jahrhundert. Denn ein Teil von Heddert gehörte früher diesem bedeutenden Trierer Kollegiatstift.

Das Wappen wurde vom Künstler Karlheinz Brust aus Kirn entworfen. Er war über viele Jahrzehnte eine prägende Figur der bildenden Kunst in Rheinland-Pfalz und wurde 1995 mit der Ehrennadel des Landes ausgezeichnet.